So funktioniert TetraPhos®
Hier finden Sie alle REMONDIS Aqua-Niederlassungen wahlweise als Karten- oder Listendarstellung. Kontaktinformationen inklusive.
Entdecken Sie die Welt von REMONDIS mit rund 800 Niederlassungen und Beteiligungen in über 30 Staaten Europas, Afrikas, Asiens und Australiens.
Phosphorrückgewinnung – auch kurz P-Recycling genannt – ist die Zukunft. Ab 2029 sind in Deutschland alle größeren Kläranlagen per Gesetz dazu verpflichtet, Phosphate aus kommunalen Klärschlämmen zurückzugewinnen. Es ist bereits heute absehbar, dass andere europäische Länder nachziehen werden. Aber: Das Thema Phosphorrecycling nur unter dem Aspekt der Gesetzeskonformität zu sehen, greift zu kurz. Phosphor ist ein fast ausschließlich außerhalb Europas vorkommender und damit sehr knapper Rohstoff. Ihn wo immer möglich in den Stoffkreislauf zurückzuführen, ist schlichtweg eine Frage der ökologischen und ökonomischen Vernunft. Das gilt umso mehr, wenn es sich um eine derart ergiebige Rohstoffquelle wie Klärschlamm handelt. Allein der jährlich in Deutschland anfallende Klärschlamm enthält rund 60.000 Tonnen Phosphor.
Ihre Ansprechpartner zum Thema Phosphorrecycling
Andreas Rak
Gregor Timmerhaus
Phosphor ist ein im wahrsten Sinn des Wortes lebenswichtiger Rohstoff. Ohne ihn kann auf der Erde nichts wachsen und existieren.
Wir haben sehr früh erkannt, welches Ressourcen- und Klimaschutzpotenzial in Klärschlamm steckt. Bereits vor Jahren entwickelten wir mit TetraPhos® ein patentiertes Verfahren für Phosphorrecycling, das sich in diversen Pilotprojekten bewährt hat und uns zum Vorreiter auf diesem Gebiet macht. Aus Klärschlammasche, dem Reststoff der thermischen Klärschlammverwertung, wird hochreine Phosphorsäure produziert, aus der sich zum Beispiel Dünger für die Landwirtschaft herstellen lässt. Zudem kann sie vielseitig für industrielle Anwendungen genutzt werden, zum Beispiel auch für Korrosionsschutz. Sicher, zuverlässig und nachhaltig. Unser Know-how und unsere Erfahrung in dem Bereich geben auch Ihnen die Gewissheit, Phosphorrückgewinnung erfolgreich bei der kommunalen Abwasserbehandlung einsetzen zu können. Und das nicht irgendwann, sondern sofort. Generell gilt: Je früher Sie das Thema angehen, desto besser.
So funktioniert TetraPhos®
Positive Ökobilanz
Es werden gleich mehrere Stoffkreisläufe geschlossen und vollwertige Sekundärrohstoffe erzeugt. Darüber hinaus werden rund 60 Prozent CO2 bei der Produktion von REPACID® im Vergleich zu importierter Phosphorsäure eingespart. Dies sorgt für eine sehr gute ökologische Gesamtbilanz des Verfahrens.
Sichere Trennung von Nährstoffen und Schadstoffen
Die recycelte Phosphorsäure ist ohne Einschränkungen ein vollständig marktfähiger, gängiger und vielseitig einsetzbarer Sekundärrohstoff.
Rechtssicherheit
Aus dem Klärschlamm werden weit über 80 Prozent Phosphor abgereichert, was der beschlossenen Novelle der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) vollkommen genügt und somit die Anlagen zukunftssicher macht.
Wirtschaftlichkeit
Die gewonnene Phosphorsäure und die Nebenprodukte erzielen Erlöse, die zur Wirtschaftlichkeit beitragen.
Den gesamten Klärschlamm Deutschlands dem Phosphorrecycling zuzuführen, hätte die CO2-kompensierende Wirkung von rund 27 Millionen Bäumen.
Weil die Verpflichtung zur Phosphorrückgewinnung kommt und schon jetzt ein Mangel an geeigneten Verwertungskapazitäten herrscht, entscheiden sich immer mehr Kommunen und Wasserverbände dazu, in Monoverbrennungsanlagen für Klärschlämme zu investieren. Wir von REMONDIS Aqua sind hierfür der ideale Ansprech- und je nach Wunsch auch Umsetzungspartner. Denn wer jetzt eine Anlage zur thermischen Verwertung von Klärschlamm baut, muss zwingend das Thema Zukunftssicherheit – sprich Phosphorrecycling – angesichts langer Realisierungszeiträume bereits heute im Blick haben. Wir helfen Ihnen dabei, Ihre Verbrennungsanlage so zu konzipieren und zu bauen, dass die Klärschlammasche optimal der Verwertung zugeführt werden kann und die Anlage insgesamt auf Phosphorrückgewinnung ausgerichtet ist. Zum Beispiel, indem sie auch direkt den Dampf produziert, der für den Rückgewinnungsprozess benötigt wird.
Seit 2023 müssen in Deutschland Betreiber großer Kläranlagen ein Konzept vorlegen, wie sie Phosphor zurückgewinnen wollen. So wurde es im Oktober 2017 gesetzlich beschlossen.
Gerne sind wir persönlich für Sie da und erläutern Ihnen, wie wir konkret beim Thema Phosphorrückgewinnung unterstützen. Sprechen Sie uns an
Mit der TetraPhos®-Technologie werden Kläranlagen zur urbanen Rohstoffmine. Zunutze machen wir uns dabei, dass die nach der Klärschlammverbrennung übrigbleibende Asche noch viele Wertstoffe enthält. Unter anderem eben Phosphor. Letzteren gewinnen wir durch die thermische Vorbehandlung und ein physikalisch-chemisches Verfahren zurück. Dabei nutzen wir den Klärschlamm energetisch und vermischen die Klärschlammasche mit Phosphorsäure, die sich dann wiederum mit dem in der Asche befindlichen Phosphat anreichert und extrahiert werden kann. Das Ergebnis ist eine hochreine Phosphorsäure namens REPACID®. Der große Vorteil des Marken- und Recyclingprodukts: Es ist nicht nur qualitativ hochwertiger als der oftmals mit Schwermetallen belastete Primärrohstoff, sondern auch wesentlich klimaschonender. Seine Ökobilanz ist deutlich besser als die von importiertem Phosphor
Das TetraPhos®-Verfahren wurde bereits 2016 mit dem GreenTec Award ausgezeichnet
So funktioniert Phosphorrückgewinnung mit TetraPhos®
Tauchen Sie ein in die Welt des Phosphorrecyclings. Unsere App in Kombination mit der ebenfalls herunterladbaren Scangrafik macht’s möglich.
So geht’s:
1. App für iOS oder Android herunterladen
2. PDF mit Anlagengrafik herunterladen und öffnen
3. App starten und Markierungen auf Anlagengrafik einscannen
Wer sich fragt, warum Phosphorrecycling immer mehr in den Mittelpunkt rückt und von der internationalen wie nationalen Gesetzgebung forciert wird, muss nur einen Blick auf die existierenden Rohstoffvorkommen werfen. Nahezu alle Lagerstätten von Phosphorerzen liegen außerhalb des europäischen Kontinents, die Erze werden in zum Teil politisch schwierigen Regionen gefördert. Zum Beispiel in Marokko, China, Jordanien, Russland und Südafrika. Europa ist also in höchstem Maße auf Importe angewiesen. Und das bei einem für alles Leben auf der Erde unabdingbaren Rohstoff, der mit wachsender Weltbevölkerung zunehmend knapp zu werden droht. Studien – unter anderem vom deutschen Bundesumweltamt – prognostizieren für die Zeit nach 2070 eine weltweite Unterversorgung mit Phosphor. Grund genug, jedes Gramm dieses kostbaren Rohstoffs zu recyceln und so einen Schritt unabhängiger vom Weltmarkt zu werden.
Phosphorrecycling ist Bestandteil der von REMONDIS geforderten Rohstoffwende für den Klimaschutz. Mehr auf wir-sind-klimaschutz.de
Besonders umweltschonendes Merkmal des TetraPhos®-Verfahrens ist, dass es einen selbstversorgenden Kreislauf kreiert. Die neben dem Phosphor aus der Klärschlammasche zurückgewonnenen Eisen- und Aluminiumsalze können wiederum zur Phosphat-Elimination in Kläranlagen eingesetzt werden. Und natürlich stammt die für Phosphorrückgewinnung benötigte Säure aus dem eigenen Stoffkreislauf. Sehr gute Verwendungsmöglichkeiten gibt es auch für die anderen in gleichbleibend marktfähiger Qualität recycelten Stoffe Gips und Mineralik. Beides kommt in der Baustoffindustrie zum Einsatz und senkt damit auch hier den Bedarf an sonst anderweitig zu beschaffenden Primärrohstoffen.
Recyclingphosphor – besser als der Primärrohstoff
Grund 1: Höhere Qualität
Importierter Phosphor aus dem Tagebau ist oft mit Schwermetallen und Uran kontaminiert. Unser Recyclingprodukt REPACID® ist hingegen hochrein.
Grund 2: Versorgungsunabhängigkeit
Recycelter Phosphor hilft, sich gegen Rohstoffknappheit und die Unwägbarkeiten teils volatiler und politisch instabiler Märkte abzusichern.
Grund 3: Klimaschutz
Weil recycelter Phosphor direkt vor Ort zur Verfügung steht, reduzieren sich die produktionsbedingten CO2-Emissionen um circa 60 Prozent.
Ein weiteres Argument für Phosphorrecycling mittels TetraPhos® ist, dass die direkte stoffliche Klärschlammverwertung mehr und mehr ausgedient hat. Zwar ist die Ausbringung von Klärschlamm auf Äckern aktuell in vielen Ländern unter Einhaltung bestimmter Grenzwerte noch erlaubt. Die Tendenz geht hier aber eindeutig zum kompletten Verzicht auf Düngung mittels Klärschlamm bzw. Gülle. Dazu passt, dass in Deutschland die Vorgaben sukzessive verschärft werden. Ab 2029 müssen Kläranlagen mit Einwohnerwerten über 100.000 Phosphorrecycling betreiben, 2032 schon mit Einwohnerwerten über 50.000. Zwar zählt strenggenommen auch das Düngen mit Klärschlamm als Phosphorrecycling. Es bleibt aber eine bedenkliche, da potenziell umweltschädliche Lösung. Ohne Zweifel ist es wesentlich ökologischer und für eine nachhaltige Landwirtschaft sinnvoller, Phosphatdünger auf Rezyklatbasis herzustellen, als weiterhin Tonnen von mehr oder weniger belastetem Klärschlamm auf Böden auszubringen. Zumal sich Rezyklatphosphor auch anderweitig hervorragend nutzen lässt. Zur Futtermittelherstellung zum Beispiel.
Je nach Branche ist auch in Industrieabwässern Phosphor enthalten. Allerdings haben Abwässer aus der Industrie gegenüber solchen in kommunalen Kläranlagen zwei Nachteile bezüglich des Phosphorrecyclings: Ihre Zusammensetzung ist kundenübergreifend wesentlich heterogener und die Wassermengen sind weitaus geringer. Beides führt dazu, dass eine weitere Lösung von REMONDIS Aqua zum Einsatz kommt. Der Name dieser Lösung lautet REPHOS®. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das von uns im Zuge der Reinigung von Industrieabwasser entwickelt wurde. Hier wird direkt aus dem Abwasserstrom Phosphor in Form von Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP) separiert.
Forschung und Entwicklung
Viele weitere Technologien wie beispielsweise intelligente Sensortechnik für Kanäle.
mehr
Kommunales Abwassermanagement
Unser Service rund ums Thema Abwasserreinigung – von Infrastruktur bis Betriebsführung.
mehr
Services
Wir bieten Ingenieurdienstleistungen, Analytik und vieles andere mehr.
mehr